Samstag, 3. Januar 2015
Nazis raus, alle beide!
Enrico Pridöhl, das Ärgernis der rechten Szene, hat es wieder versucht. Der zweite Anlauf zu einer Demonstration zum Thema „Höhere Strafen für Kinderschänder“ in Prenzlau hatte diesmal sogar mehr Teilnehmer als im November. Er selbst und ein weiterer Demonstrant durchschritten die Stadt um sich eine Stimme zu verschaffen.

Währenddessen regte sich in Prenzlau aber der Widerstand. Gut 50 Uckermärker folgten dem Aufruf des „Bunten Bündnis couragiertes Prenzlau“ um gegen die Emotionalisierung empfindlicher Themen wie diesem vor zu gehen. Die Misshandlung und der sexuelle Missbrauch von Menschen sind Themen die sehr Nahe gehen und bei Betroffenen und ihren Angehörigen oft bitteren Zorn auslöst. Dies muss jedoch noch lange nicht Nährboden für rechtes Gedankengut werden. Anstatt weiteren Hass zu schüren sondern Opfern zu helfen rief das Bündnis zu Spenden auf. Dem folgten Matthias Beckert, REWE Markt Prenzlau, und Pieter Wolters, Uckerkaas. Der Erlös geht zu gleichen Teilen an den „Weissen Ring“ und an die Kinder des Asylbewerberheimes. Ein kleiner Teil wird für die Weiterführung der initiierten Fahrradwerkstatt verwendet. Natürlich bleibt weiterhin die Möglichkeit Spenden an das „Bunte Bündnis couragiertes Prenzlau“ zu richten um diese und weitere Aktionen zu unterstützen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern der Demonstration, abgesehen von Enrico Pridöhl und seinem Freund. Des Weiteren wollen wir uns sowohl bei der Polizei als auch bei der Stadt Prenzlau für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken und hoffen, dass die nächsten Demonstrationen erst wieder bei höheren Temperaturen stattfinden werden.



Samstag, 8. Februar 2014
Fusion mit dem Bunten Bündnis couragiertes Prenzlau
Nach einer langen Pause, einer, nennen wir es mal, Reorganisation und mit viel neuem Elan dürfen wir stolz eine neue Partnerschaft verkünden:
"Greif ein!"e.V. arbeitet nun zusammen mit dem Bunten Bündnis couragiertes Prenzlau. Gebündelte Kräfte für ein besseres Miteinander.



Wir freuen uns auf eine gute, langanhaltende und nachhaltige Zusammenarbeit.

Greif ein!



Samstag, 9. Januar 2010
„Weg mit dem MashFlop“
Durch eine Internetseite erfuhren wir von der Planung von sogenannten Flashmobs (eng.: flash – Blitz; mob – von mobilis - mobil) am 17. August 2009 in gesamt Deutschlands mit dem Ziel an den Todestag von Rudolf Heß zu erinnern. Flashmobs sind augenscheinlich spontane Treffen vieler Personen die sich zuvor durch das Internet auf öffentlichen Plätzen verabreden und etwas Ungewöhnliches tun wollen. In diesem Fall war es geplant,dass sich Rechtsgesinnte gegen 19 Uhr auf Mark- und Versammlungsplätzen überall in Deutschland zu treffen hatten, um dort schwarz bekleidete einen speziellen Auszug aus der Schlussrede von Rudolf Heß kurz vor seiner Verurteilung zu zitieren. Laut Internetseite gab es die Anweisung, dieses Schauspiel zu filmen und später zu veröffentlichen. Wir als Verein zögerten nicht lange und meldeten, nachdem diese Information mehrfach bestätigt wurde, eine Gegendemonstration auf dem Brüssower Markplatz an, wo der uckermärkische Flashmob stattfinden sollte. An besagtem Tag lockten wir mit Trommeln und zahlreichem Informationsmaterial insgesamt rund 80 Personen auf den Marktplatz um einem rechten Aufmarsch keine Fläche zu bieten.
Obwohl der Marktplatz in Brüssow in diesem Zeitraum mehrmals von einigen voll besetzten Wagen geradezu observiert wurde, traute sich kein Heß - Gedenker aufzutreten und auch ein kurzfristig organisierter Flashmob in Schwedt konnte durch gute Organisation unterbunden werden.



Kurz nach dem 17. August wandten sich rechte Kräfte an die Öffentlichkeit mit Behauptungen, dass angeblich Linksextremisten diese Gedenkveranstaltungen durch das Internet angezettelt haben sollen um die rechte Szene in einem falschen Licht erscheinen zu lassen. An anderer Stelle klopfte man sich buchstäblich auf die Schulter da die Flashmobs in einigen Städten doch erfolgreich durchgeführt werden konnten, so hieß es.

Die Uckermark jedenfalls blieb sauber.

Weitere Informationen dazu lesbar auf gegenrede.info .



Donnerstag, 3. Dezember 2009
Gedenkparcours
Im Rahmen der Projektgruppe „GeDenkmal – Tu was!“ des Christa–und–Peter–Scherpf–Gymnasiums wurde ein Stadtrundgang durch Prenzlau ausgearbeitet der Kindern auf verständliche Art und Weise einen kurzen Abriss der Geschichte Prenzlaus geben sollte. In Absprache mit der Projektgruppe finden diese „Parcours“ nun jährlich vom Verein aus statt und bieten Interessierten viele Informationen zum Prenzlau der Zeit von 1830 bis zur Gegenwart. Wichtigste Stationen sind dabei der Platz der Einheit, die ehemalige Synagoge, das sowjetische Ehrenmal und das Denkmal für Frieden und Völkerverständigung. Kleine Aufgaben zwischen den Stationen fordern das Allgemein- und auch das Geschichtswissen der Teilnehmer und bilden gleichsam wie sie unterhalten. Ursprünglich war dieses Angebot für Grundschulklassen gedacht wurde jedoch bereits für Gruppen höheren Alters aufgearbeitet.




Mittwoch, 2. Dezember 2009
Ursprung des Vereins
Schon immer war der Kreis von Leuten der "Greif ein!" e.V. gründete bereit sich für andere zu engagieren was jedoch bis dato wegen fehlender Mittel und Möglichkeiten meist nur im kleineren Rahmen machbar war. Oft waren die Themen das fehlende Interesse und die Politik- und Partizipationsverdrossenheit der zivilen Bevölkerung. Als gegen Herbst 2007 verstärkt von fremdenfeindlichen Übergriffen aus der Umgebung berichtet wurde stand für uns fest, dass etwas getan werden müsse. „Ein Verein muss her“, war unser Gedanke.
Voller Tatendrang stürzten wir uns auf die Arbeit, suchten Mustersatzungen aus dem Internet und versuchten uns mit dem allseits bekannten, verworrenen Beamtendeutsch auseinanderzusetzen und bemerkten bald, dass die Form des Vereins zwar verlockend aber auch mit sehr großem Aufwand verbunden ist (und es sollte noch mehr werden).
Erst durch einen Zufall erfuhren wir von einer Seminarreihe namens „Kommit“ („Kompetenzen von Migranten und Migrantinnen stärken“) in der wir über ein halbes Jahr hinweg über die wichtigsten Grundlagen der Vereinsgründung und der Instandhaltung eines Vereins informiert wurden.
Vor allem Themen wie Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit, Vereinsrecht und Projektmanagement, woran wir bisher noch nie einen Gedanken verschwendet hatten, wurden uns näher gebracht. Somit verstrich also ein halbes Jahr in dem wir feststellten, dass Mustersatzungen aus dem Internet wohl ein Werk des Teufels sind und erkannten, dass wohl noch mehr Arbeit auf uns zu kommen würde. Schließlich kam es dann im Herbst 2008 zur ersten wirklichen Mitgliederversammlung eines Vereins der noch gar kein Verein war und auch noch immer keinen Namen trug. Nach einigen Versuchen unsere Ziele in einer kurzen Wortfolge prägnant und intentionsstark festzulegen kam die rettende Idee: "Lass das Glotzen sein. Greif ein!" So sagte es einst die Band "Dritte Wahl" im gleichnamigen Song, der wahrscheinlich das längste Intro besitzt das eine Punkband je kreierte. Der Name war also gefunden und ist mittlerweile auch Programm.
Von allen wichtigen Aktionen wird in folgenden Artikeln hier berichtet werden. Über Kommentare und auch über Fragen sowie weiteres Interesse freuen wir uns sehr.